Deutscher Blog


Ein Sieg für die Fische!

Veröffentlicht am: 2016-11-06

Jetzt ist es also geschafft, die letzten Schritte des YES! sind getan. Für uns, das Lernwerft-YES!-Team waren diese Schritte Freudensprünge, denn am Montag, bei der Preisverleihung in Berlin erreichten wir in den beiden Kategorien „Medienarbeit“ und „Beste Lösungsidee“ den ersten Platz!

In der stuckverzierten Aula des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in Berlin wurden uns und den vier anderen prämierten Gruppen von der Staatssekretärin Brigitte Zypries als Repräsentantin für das Ministerium und von Tina Teucher, stellvertretend für das YES!-Team des ZBW, die Preise überreicht.

Vielen Dank an die Initiatoren des YES! und besonders an Laura Bickel und Kai Meinke, die uns während der ganzen Zeit so tatkräftig unterstützt haben und auf all unsere Fragen geduldig und hilfsbereit Antworten hatten. Schülern die Möglichkeit zu geben, sich zu solch wichtigen Themen in einem seriösen und professionellen Rahmen zu äußern und darüber zu diskutieren, ist ein fantastisches Projekt und wir sind froh, daran teilgenommen zu haben.

Ebenfalls alle Antworten hatte auch unser „Mentor“, Martin Visbeck, vom IFM Geomar, der uns auf unserer Themensuche immer wieder motiviert und helfend zur Seite gestanden hat.

Ein riesengroßes Dankeschön geht natürlich auch an alle, die unserem eFISHient System ihre Stimmen gegeben haben, sowohl online als auch bei der internen Wahl während der großen YES!-Präsentationen.

Doch nicht nur ein Dankeschön, sondern auch Gratulationen gehen von uns an die anderen Gruppen. In mehreren Monaten wurden von 15 Gruppen innovative Lösungsansätze für einige der wichtigsten Fragen dieses Jahres und der folgenden ausgearbeitet, und damit haben wir alle eine große Herausforderung gemeistert. Besonders toll finden wir, dass es mit uns und der Humboldt-Schule gleich zwei Gruppen, die sich für den Schutz der Ozeane eingesetzt haben, unter die besten Plätze geschafft haben!

Alles im Allem war es eine feierliche Veranstaltung, die mit ihrem anschließenden Stehempfang noch weitere Möglichkeiten zum Austausch bot. Wir hatten das Glück, dass Dr. Ingo Narberhaus, ein Vertragspartner der OSPAR, ebenfalls an der Preisverleihung teilnahm und uns dadurch aus erster Hand ein Feedback zu unserer Lösung geben konnte. Das Gespräch klärte für uns viele Fragen über die Zuständigkeiten der OSPAR Commission und mögliche Abänderungen unseres Systems und motivierte uns weiter zur Fortführung unserer Idee.

Schon vor der Preisverleihung kontaktierten wir die NGO’s Plant for the Planet, Follow Fish, WWF und Greenpeace, schrieben an Rewe und die Deutsche See als Teile der Fischereiwirtschaft und stellten unsere Idee beim mare Magazin und beim Schleswig-Holstein-Magazin vor. Die gleiche Kurzfassung unseres Projekts schickten wir auch an den Südschleswigschen Wählerverband und an Robert Habeck, den Landwirtschaftsminister Schleswig-Holsteins. Während der Preisverleihung ermutigten uns sowohl Brigitte Zypries als auch Ingo Narberhaus zu einer Weiterverfolgung unseres Projekts auf politischem Weg und boten uns ihre Unterstützung an.

Wir sind gespannt, wohin uns das YES! noch bringt. Die nächsten festen Schritte sind natürlich die aus unseren Vorschlägen bestehende YES!-Petition und das Global Economic Symposium. Außerdem fährt ein Teil unserer Gruppe noch diesen Monat zur Club of Rome Schulen-Jahreskonferenz, um sowohl für unsere Idee als auch natürlich für den Young Economic Summit zu werben. Auch an unserer eigenen Schule wollen wir die Teilnahme am YES! fortführen.

Für die Zukunft nehmen wir mit: Es lohnt sich, sich zu engagieren, denn für neue Ideen finden sich offene Ohren und Menschen und Organisationen, die daran interessiert sind, diese Innovationen in die Tat umzusetzen.

Das YES! war eine tolle Erfahrung, und jetzt geht es weiter: Yes for Oceans!

Das YES!-Team der Lernwerft 2016


Besonderer Besuch, ein Delphin schwimmt mit dem YES!_Team und Schülern der Lernwerft (c) Hanna Hans
Besonderer Besuch, ein Delphin schwimmt mit dem YES!_Team und Schülern der Lernwerft (c) Hanna Hans


Von Delfinen und
Post-Präsentationsstress

Veröffentlicht am: 2016-09-29

Nachdem sich die Aufregung der Präsentationstage allgemein wieder etwas gelegt hat, war diese Woche für uns nicht wirklich ruhiger als die letzte.

Wir haben auf allen Kanälen Werbung für die Abstimmung gemacht und hoffen, damit nun viele Menschen erreicht und ihnen unsere Idee erfolgreich vorgestellt haben zu können.

Am Mittwoch war Tag der Offenen Tür an der Lernwerft, der Open Ship, und wir haben die Gelegenheit für uns genutzt: Mit zwei Laptops, einem Erklärungs-.gif und den Abstimmungswebseiten haben wir das YES! in der Schule vor jetzigen und zukünftigen Eltern der Schule vertreten und auch noch viele Schüler und Lehrer von unserer Idee überzeugen können.

Als Lotsen waren wir im Foyer an der besten Stelle, um nicht nur Programme zu verteilen, Rede und Antwort zu stehen und Wegbeschreibungen zu geben, sondern nebenbei Interessierte finden, die nicht nur für uns abstimmen wollten, sondern uns zusätzlich interessante Tipps und Kontakte gegeben haben!

Eine kleine, oder besser gesagt, oder ziemlich große, Überraschung gab es dann doch noch für alle.Kurz vor Ende der offiziellen Veranstaltung ging es durch die Schule: Der Delfin ist da!! Ganz viele sind im Wasser und schwimmen!! Natürlich waren wir sofort dabei – rein ins Wasser und tatsächlich, er war noch da!

 

Unser Einsatz für eine nachhaltige Fischerei erhält noch eine ganz neue persönliche Dimension, wenn man einmal ein faszinierendes Säugetier berührt hat, das tatsächlich vom Überleben der Fischbestände abhängt. Wenn man merkt, wie es die Nähe der Menschen immer wieder gesucht hat  und man sich die Freude dieses Augenblicks einfach aufbewahren möchte.

Für uns war diese Zeit mit dem Delfin im Wasser eine außergewöhnliche Erfahrung, die uns einmal mehr den Gedanken weckt, dass nachhaltige Fischerei ein viel zu selten behandeltes Thema bleibt.

Im Trubel dieser Woche mit dem Tag der offenen Tür, einem Projekttag und der 10-Jahres-Feier der Lernwerft (ja, unsere Schule wird erst 10! ) werden wir morgen, am Freitag, den 30.09., hoffentlich noch die Zeit finden, auch bei der Nacht der Wissenschaft das YES!-Team zu unterstützen und unsere Idee dort vorzustellen.

Ihr seht, der Terminkalender unseres YES!-Teams ist voll. Unserer Motivation tut das zum Glück keinen Abbruch und wir freuen uns auf die nächsten Schritte für unser Projekt!

 

Das YES!-Team der Lernwerft 2016

 

 


„Von 1 bis 10 Punkten würde ich euch 10 geben"
Der große Moment beim YES! 2016

Veröffentlicht am: 2016-09-19

Nachdem wir ein halbes Jahr lang hart dafür gearbeitet haben, eine neue Idee für die Nachhaltigkeit unserer Meere zu entwickeln, konnten wir am Freitag, dem 23.09., auf dem Young Economic Summit 2016 stolz unsere Ergebnisse präsentieren!

Donnerstag und Freitag stellten 15 Schulen aus Schleswig-Holstein, Hamburg und der Türkei ihre Lösungsideen in u. a. der Flüchtlings- und Migrationspolitik, digitaler Wirtschaft, Nachhaltigkeit im RBZ Wirtschaft in Kiel vor.

Jede Schule präsentierte ihre Idee in einem zehnminütigen Vortrag und hatte anschließend die Gelegenheit, in einer vierzigminütigen Podiumsdiskussion mit Experten aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik über ihr Thema zu diskutieren, sowie Fragen aus dem Publikum zu beantworten. Die gesamte Veranstaltung fand auf Englisch statt, da auch ausländische Experten zu den Diskussionen eingeladen wurden.

Wir bekamen für unser Thema „Implementing the SDGs – Measuring the Sustainable Ocean“ die Chance, mit Max Schön, Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung und Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome  und mit Hugo-Maria Schally, in der Generaldirektion „Umwelt“ der Europäischen Kommission Abteilungsleiter für „Öko-Innovation und Kreislaufwirtschaft“, über unser Thema zu diskutieren.

In einer angeregten Diskussion konnten wir die herausfordernden Fragen gut vorbereitet und sicher beantworten und bekamen außerdem Ratschläge für die nächsten Schritte in der Öffentlichkeitsarbeit.

 

Besonders herausgestellt wurden von den Experten die Flexibilität des Systems und die Einarbeitung unserer Idee in bereits vorhandene Strukturen und Institutionen, unter Anderem kommentierte Max Schön unser System mit der Aussage:
„Von eins bis zehn Punkten würde ich euch zehn geben“.

Kritisch betrachtet wurde vor allem die Implementierung, aufgrund der Schwierigkeit, im internationalen Gespräch von einem System zu überzeugen, welches kurzfristig wirtschaftlichen Schaden bedeutet.

Da die Fischerei mit der bisherigen Entwicklung jedoch nicht mehr lange wirtschaftlich fischen kann und immer mehr Aufwand betrieben werden muss, um die gleiche Masse an Fisch zu fischen, besteht auf lange Sicht das von uns entwickelte System auch die Prüfung auf Wirtschaftlichkeit.

Außerdem wiesen wir darauf hin, dass das Wechselsystem dieses Argument zumindest abschwächen kann, weil der wirtschaftliche Schaden möglichst klein gehalten und gut verteilt wird.

Als nächster Schritt wurde uns die Suche nach Unterstützung aus der Gesellschaft nahegelegt, um eine gößere Aufmerksamkeit auf unsere Idee zu ziehen. Außerdem ist die genaue Festlegung der Sektionengrenzen ein wichtiger Punkt, der mit Experten aus biologischer Sicht weiter behandelt werden muss.

Trotz einiger kritischer Fragen von seiten der Experten stellten beide klar, dass unser System realistisch ist und eines Tages so oder ähnlich implementiert werden könnte. Sowohl Max Schön als auch Hugo Schally boten uns in der Diskussion und im Gespräch danach ihre Hilfe bei der Verbreitung der Idee an und gaben uns weitere Tipps für Unterstützungspartner.

Für uns war diese Präsentation und der Kontakt zu den Experten eine rundum tolle und einzigartige Erfahrung, die wir nun für unser Projekt einsetzen möchten!

Auf diesem Weg möchten wir uns auch noch einmal beim Young Economic Summit-Team und besonders bei unserem Moderator Kai Meinke bedanken, die uns diese Chance gegeben haben und natürlich einen besonderen Dank aussprechen an Max Schön und Hugo Schally!

 

Das YES!-Team der Lernwerft 2016

 


 

 

eFISHient – Um die Ozeane zu schützen muss sich etwas ändern!

Die erste Beschreibung unserer Idee
Veröffentlicht am: 2016-09-19     

 

Mehr als 70% der Erdoberfläche sind von Ozeanen bedeckt und über 60% der Weltbevölkerung leben nicht weiter als 20km von der Küste entfernt. Die Ozeane versorgen uns mit natürlichen Ressourcen: Sie bilden eine solide Ernährungsgrundlage, stellen verschiedenste Materialien zur Verfügung, produzieren nachhaltig Energie und sind ein wichtiger Teil internationalen Handels.

Die freie Verfügbarkeit der marinen Ressourcen führt jedoch zu einer starken Belastung des marinen Ökosystems. Überfischung, Ausnutzung von Bodenressourcen, Versauerung durch CO2, Schadstoffe aus der Industrieschifffahrt und Wasserverschmutzung zählen zu den größten Problemen.

In den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen haben diese unter anderem festgehalten, wie wichtig der Schutz der Meere und Ozeane für die Zukunft der Menschheit ist.

 

Im Rahmen des YES! – Young Economic Summit haben wir entschieden, unseren Beitrag zu leisten, um eine nachhaltige Nutzung der Ozeane zu fördern.

 

Überfischung wird bis heute kaum durch rechtliche Rahmenbedingungen eingeschränkt. Nach Forschungen der FAO waren im Jahr 2009 bereits 57% aller Fischbestände voll ausgeschöpft; dazu kommen 29,9% bereits überfischte Bestände. Obwohl Studien zeigen, wie effizient Schutzzonen für eine Verbesserung dieser Situation sind, sind bis jetzt noch nicht einmal 2% der Meeresoberfläche unter Schutz gestellt.

 

Wir haben ein System rotierender Schutzzonen entwickelt, um der Überfischung Einhalt zu gebieten und gleichzeitig den wirtschaftlichen Schaden gering zu halten.

 

Am Beispiel der Nordsee haben wir eine Systemidee aufgebaut, nach welcher eine Region in ca. gleich große Zonen und diese wiederum in ca. gleich viele Sektionen aufgeteilt werden.

Die Zonen sind jeweils ca. 80.000km^2 groß, die Sektionen bis zu 8.400km^2(anpassbar). Diese Größe erlaubt es den Fischbeständen, sich trotz der Schwarmbewegung von der Fischerei zu erholen und gibt trotzdem den Fischern noch genügend ungesperrte Fläche zum Fischen.

Von den Sektionen sind je nach Größe min. 2/Zone für die Fischerei gesperrt. Eine Sperrung bedeutet, dass das Durchqueren der Sektionen erlaubt ist, die Fischerei in dem jeweiligen betroffenen Gebiet allerdings nicht.

Die Sektionengrenzen werden an Inseln und an Küstenstädten gesetzt, um immer eine Sektion erreichbar zu halten. Sie sind jedoch auch auf spezielle Fischarten anpassbar, von denen es zum Beispiel nur wenige und kleine Fanggebiete gibt. Die Auswahl der gesperrten Sektionen erfolgt zufällig, dabei wird aber Wert darauf gelegt, dass nie zwei gesperrte Sektionen aneinandergrenzen.

 

Die gesperrten Sektionen wechseln nach einem festgelegten Zeitraum, welcher artabhängig gesetzt werden kann, um eine bestimmte Fischart besonders zu schützen, oder allgemein gesetzt wird. Er sollte dabei mindestens 4 Jahre betragen, da die Bestände eine gewisse Zeit brauchen, sich zu erholen und die Fische im Durchschnitt größer werden.

 

In einem 12 Seemeilen breiten Küstenstreifen ist industrielle Fischerei dauerhaft verboten; er wird aber aus dem restlichen Wechselsystem ausgenommen.

 

Das System wird durch zwei bereits existierende Organisationen implementiert und kontrolliert. OSPAR, eine Vereinbarung europäischer Staaten zum Schutz der Nordsee und des Nordostatlantiks, setzt sich mit dem Schutz unseres Beispielgebiets auseinander und setzt schon durch seine Existenz voraus, dass alle betroffenen Staaten etwas für die nachhaltige Entwicklung dieser Gebiete tun möchten. OSPAR ist dafür geeignet, die Fischer zu kontrollieren.

 

Um sicher zu stellen, dass die Grenzen und Fangverbote auch eingehalten werden, soll das bereits bestehende System S-VMS (Satellite Vessel Monitoring System) genutzt werden. Dies erlaubt der Polizei, jedes entsprechend ausgerüstete Schiff in Echtzeit zu verfolgen und ihm Nachrichten zu senden. Für Fischereifahrzeuge über 12m Länge ist es verpflichtend, ein Empfangsgerät an Bord zu haben. An Hand des Kurses und der Geschwindigkeit kann erkannt werden, ob ein Schiff fischt und welche Fangmethode es anwendet.

 

ICES, der International Council for the Exploration of the Sea sammelt bereits Daten über Fischbestände, Fischerei und einzelne Fischarten, die zur Kontrolle des Erfolgs der Methode benutzt werden können.

 

Um eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten, müssen die ökologische, ökonomische und soziale Seite eines Projektes betrachtet werden.

  • Unser System rotierender Schutzzonen sorgt dafür, dass bereits gefährdete Fischarten sich erholen können, weitere Fischarten vor der Überfischung geschützt werden und dadurch eine nachhaltige Verbesserung des marinen Ökosystems herbeigeführt wird.
  • Es schützt artisanale Fischerei, bewahrt langfristig die Grundlage für industrielle Fischerei und begrenzt den Schaden an Tourismus- und Freizeitfischerei.
  • Die Anpassbarkeit der Sektionengrenzen, der Zonengrößen und des Wechselrhythmus limitiert den ökonomischen Schaden und verteilt ihn außerdem gleichmäßig.

 


Eine Frage der Balance – Unsere letzten Schritte auf dem Weg zur Generalprobe

Veröffentlicht am: 2016-07-12                               

 

Die letzten Tag waren die vermutlich arbeitsintensivsten während unserer Arbeit für das Young Economic Summit 2016. Leider kann Chris nicht mehr mit uns weiterarbeiten; wir danken ihm für seinen Beitrag zu unserer Lösungsidee.

Nach fast täglichen Treffen seit letzter Woche fing unser Lösungsvorschlag an, Form anzunehmen. Vergangenen Montag hatten wir die Chance für ein letztes Treffen mit Herr Professor Visbeck vom GEOMAR in Kiel, dem wir unsere letzten Fragen stellen konnten. Im Gespräch mit ihm konnten wir die richtigen Institutionen finden, um unsere Idee zu verwirklichen und uns neu für das Projekt motivieren.

 

Jetzt sind es nur noch wenige Tage und Treffen übrig, um unsere Idee für einen nachhaltigeren Ozean fertig zu stellen.

 

Das heutige Motto: Dreiecke, Dreiecke, Dreiecke… Mit den Dimensionen der Nachhaltigkeit im Hinterkopf ging, es daran, die passende Balance zwischen allen Faktoren zu finden und unsere Schwerpunkte noch einmal zu definieren.

Wollen wir uns primär auf die Biodiversität und einen konstanten Bestand der Meerestierarten konzentrieren? Wie können wir überhaupt ein System konzipieren, dass in unserer heutigen kapitalistischen Gesellschaft funktioniert?

Können Länder auf einer angemessenen politischen Ebene Richtlinien durchsetzen, die rein nachhaltige Ziele haben und nicht durch nationale Vorteile motiviert sind?

Im Moment sind wir uns bei dieser Frage noch nicht ganz sicher. Unser Ziel ist es, einen Weg zu finden, auf dem wir die Ressourcen der Meere auf eine faire Weise schützen. Fair für das Leben im Meer und fair für alle vom Meer abhängigen Branchen.

 

Bis Freitag werden wir unser Bestes dafür geben, einen Lösungsansatz auszuarbeiten, der gleichermaßen umsetzungsfähig und eFISHient ist!

 

Das YES!-Team der Lernwerft 2016

Zu besuch beim Geomar. Bilder: (c) YES! Team Lernwerft Kiel Hanna Hanß, (c)
Zu besuch beim Geomar. Bilder: (c) YES! Team Lernwerft Kiel Hanna Hanß, (c)

Das YES! Team der Lernwerft Kiel trifft Prof. Dr. Martin Visbeck. Bild: (c) Martin Visbeck
Das YES! Team der Lernwerft Kiel trifft Prof. Dr. Martin Visbeck. Bild: (c) Martin Visbeck

Von der Mäusezucht zum „Sustainable Ocean“?

Update: Die Arbeit des Lernwerft-Teams für das YES! – Young Economic Summit 2016.

Veröffentlicht am:2016-06-13              

 

 

Unser Gespräch mit Prof. Dr. Martin Visbeck

 
Vergangene Woche hatten wir die Gelegenheit, im Rahmen unserer Arbeit für das Young Economic Summit, Prof. Dr. Martin Visbeck im GEOMAR Kiel zu besuchen, wo er seit 2004 Leiter der Forschungseinheit physikalische Ozeanografie ist. Für unser Thema „Implementing the SDG’s: Measuring the sustainable ocean“ war dieses Treffen also extrem hilfreich.

 

Und obwohl wir nach einem vollen Schultag schon etwas erschöpft in das Gespräch gingen, waren wir schnell vom Thema gefesselt und saugten alle Informationen auf, die wir bekommen konnten.

 

Bei unserer Arbeit am Thema stehen immer wieder dieselben Schlüsselbegriffe im Mittelpunkt. „Measuring“, etwas messen, „sustainable“, nachhaltig. Aber was ist ein nachhaltiger Ozean und wie kann man das Meer vermessen?

 

Eine Frage, die wir auch Herrn Visbeck gestellt haben, denn seine Meinung interessiert uns.

 Das Resultat war eine Gesprächsrunde, zuerst zu Faktoren der Nachhaltigkeit allgemein, später konkret im Kontext der Ozeane und dort betriebenen Fischerei.

 

Als Schüler einer Club of Rome Schule, die es sich zum Ziel gemacht hat Nachhaltigkeit zu vermitteln und zu praktizieren, waren die Dimensionen der Nachhaltigkeit für uns kein Neuland. Nach einem Drei-Säulen-Modell können die Faktoren für nachhaltiges Handeln in einem Dreieck dargestellt werden. Eine der Kanten steht je für die Faktoren Ökologie, Ökonomie und Soziales, deren Gleichgewicht das Ziel nachhaltigen Lebens und Wirtschaftens ist. Es ist gut möglich, eine der Faktoren zu optimieren. Auf die Fischerei bezogen heißt das, dass nach dem größten ökonomischen Nutzen alles darauf gesetzt wird maximalen Profit zu machen. Von einem ökologischen Standpunkt könnte dies bedeuten, dass Fischfang gänzlich untersagt würde, um die Population zu schonen. Problematisch ist es erst, wenn es um das Finden des Gleichgewichtes geht, denn das ist dann gar nicht mehr so einfach.

Eine zusätzliche Dimension, die uns Herr Visbeck noch einmal ins Gedächtnis rief, ist der Faktor Zeit. Je nachdem auf welchen Zeitraum die Dimensionen der Nachhaltigkeit angewendet werden entstehen neue Probleme.

 

Aber wie kann Nachhaltig gefischt werden, wenn die Dimensionen der Nachhaltigkeit so unrealisierbar erscheinen? In erster Linie ist dies ganz einfach. Anhand des Beispiels einer Mäusezucht begannen wir uns dem Thema zu nähern, denn das Prinzip ist einfach. „Stellen wir uns vor, Julica macht eine Mäusezucht auf“, so Visbeck „dann hat sie ein Paar Mäuse in ihrem Käfig, die sich natürlich vermehren. Wenn sie Mäusebabys züchtet, kann sie hin und wieder welche verkaufen. Je nachdem wie viele sie züchtet kann sie pro Woche zum Beispiel 2 abgeben, vielleicht eine Woche auch mal 4, aber dann hat sie natürlich weniger Mäuse, die sich fortpflanzen, also auch weniger neue Mäusebabys.“ Das Prinzip ist also einfach: Auf lange Sicht dürfen nicht mehr Mäuse verkauft werden, als Nachwuchs besteht.

 

Auf die Fische im Ozean ist das natürlich auch anwendbar, allerdings ist das Prinzip dann schon nicht mehr so einfach, denn wie wir mit Herrn Visbeck diskutierten, hat ein Fisch erst einen Wert, wenn er gefangen ist. Mäuse können wir „besitzen“ und in einem Käfig halten, aber die Fische im Ozean gehören allen und niemandem. Dazu kommt dass sich viele Fischarten im Gegensatz zu Mäusen nur einmal im Jahr fortpflanzen. Außerdem ist eine Mäusezucht natürlich viel leichter zu erfassen, als ein ganzer Fischbestand. Ein Fischbestand, für den sich auf globaler Ebene noch niemand konkret verantwortlich fühlt.

 

Unser Ziel, der nachhaltige Ozean, ist also kein leichtes. Schon allein auf dem Gebiet der Fischerei tauchen viele Fragen und Probleme auf, die keineswegs einfach zu lösen sind.

 

An dieser Stelle trotzdem noch einen herzlichen Dank an Prof. Dr. Martin Visbeck für das aufschlussreiche Treffen! Wir hatten die Gelegenheit viel Neues zu lernen und haben einige interessante Denkanstöße bekommen. Danke!

 

Das YES!-Team der Lernwerft 2016


 

 

Unser Gespräch mit Dr. Wilfried Rickels!

Update: Die Arbeit des Lernwerft-Teams für das Young Economic Summit 2016

Veröffentlicht: 2016-05-27      
 

Wie kann man nachhaltige Fischerei durchsetzen und warum ist sie wichtig?

 

Dr. Wilfried Rickels beschäftigt sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Weltwirtschaft Kiel mit Umwelt und natürlichen Ressourcen, insbesondere mit erneuerbaren Energien, Climate Engineering und der Nachhaltigkeit des Ozeans.

 

Letzteres weist ihn als Experten für unser YES!-Thema Sustainable Ocean aus, welcher uns mit seinem weitreichenden Wissen am Montag, den 23.05.2016 verschiedenste Fragen zu unserem Thema beantwortet und uns auf viele neue Gedanken gebracht hat.

 

Die angesprochenen Themen reichten von den Kriterien für nachhaltige Fischerei über die Rechtslage in den Meeren bis hin zu der Bewertung verschiedener Gütesiegel und unseren eigenen Ideen zur Verbesserung der nachhaltigen Fischerei.

 

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für ein äußerst informatives und interessantes Gespräch an Dr. Wilfried Rickels aus dem IfW Kiel und Laura Bickels von der ZBW!

Das YES-Team der Lernwerft 2016!

 

 

 


Zu Besuch auf der MS Wissenschaft!

Die erste Exkursion des Lernwerft-Teams
Veröffentlicht am: 2016-05-09

 

Auch in den letzten Wochen war unser YES!-Team weiter aktiv. Besonders motiviert durch die Medien- und Informationskompetenzschulungen mit Kai Meinke und Laura Bickel, ging unsere Arbeit in die nächste Runde. Sustainable Ocean, die SDG’s (Sustainable Development Goals): In einigen Treffen ging es nun daran, unser Thema weiter zu vertiefen und in seiner, fast erschlagenden Gesamtheit zu begreifen und langsam zu gliedern.

 

Dementsprechend war unsere erste Exkursion eine willkommene Abwechslung zu unserer Recherchearbeit. Letzten Mittwoch hatten wir die Gelegenheit, die MS Wissenschaft zu besichtigen, die für eine Woche am Willy-Brandt-Ufer in der Kieler Hörn lag.
An Bord des ehemaligen Binnenfrachters befindet sich aktuell eine Ausstellung zum Thema des Wissenschaftsjahres 2016/17„Meere und Ozeane“, das perfekt zu unserem YES-Thema passt, denn wir beschäftigen uns als Team dieses Jahr zum Stichwort
Sustainable Ocean“ mit der nachhaltigen Nutzung der Meere und Ozeane.

 

 

 

Das YES! Team der Lernwerft besucht die MS Wissenschaft in Kiel. Bild: (c) Lisa Autzen

 

Also stellte sich die Frage, ob wir das Museumsschiff besuchen sollten, gar nicht erst. Die interaktive Ausstellung mit hochwertig gestalteten Exponaten und Informationsquellen wirkte auf uns sehr anschaulich und interessant. Genauso informativ war der Vortrag zu Tsunamis und Erdbeben, obwohl er für unser Thema eine eher untergeordnete Rolle spielte. Und auch wenn wir durch unsere Recherchearbeiten ein Vorwissen hatten und einige Fakten schon kannten, konnten wir einige neue Denkanstöße und Einblicke in das Thema bekommen. Zusätzlich war auch der Dialog mit den „Lotsen“ an Bord des Schiffes sehr informativ und konnte uns bei der Eingrenzung unserer Arbeitsfragen helfen und konkrete Antworten geben, was für unsere Gruppe sehr hilfreich war.

 

Fazit des Tages ist also: Eine sinnvolle Exkursion und gelungene Abwechslung!!

 

Das YES-Team der Lernwerft 2016!

 



 

Von Delfinen und Nachhaltigkeit!

Update: Die Arbeit des Lernwerft-Teams für das YES!
Veröffentlicht am: 2016-03-29                              

 

Spätestens seit der Kick-Off Veranstaltung des Young Economic Summit Ende Februar ist unser Team von der Lernwerft – Club of Rome Schule Kiel voll im Wettkampffieber. Unser Thema – wie auf uns zugeschnitten – Implementing the SDGS – Measuring the Sustainable Ocean.

 

Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 nachhaltige Entwicklungsziele, die mit der Agenda 2030 im September 2015 von den Vereinten Nationen beschlossen worden sind. Die Themen, die diese Agenda umfasst, reichen von Armut, Hunger und Ungerechtigkeit über nachhaltige Energie bis zu Klimawandel und Infrastruktur. Oberste Priorität ist jedoch die Bekämpfung der Armut in all ihren Formen. Die internationale Staatengemeinschaft ist fest entschlossen, gemeinsam alle notwendigen Schritte zu tun, um die Welt auf einen nachhaltigeren Weg zu bringen. Die SDGs bauen auf den Millennium Goals auf, die 2000 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden. Die neuen SDGs ergänzen diese und haben den Anspruch, die Ziele zu erreichen, die mit den Millennium Goals bis 2015 nicht erfüllt werden konnten.

Delfine in der Kieler Förde. Foto: (c) Lisa Autzen

Alle einzelnen Ziele sind nicht voneinander trennbar, sondern stehen vielmehr in einem komplexen Zusammenhang. Dieser verlangt, sich mit allen Themen gleichermaßen zu beschäftigen, um eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen.

Life below Water ist SDG Nummer 14 und primär Teil des Themenbereiches „Erde“ mit dem Ziel, die Erde durch nachhaltigen Konsum, nachhaltige Produktion und einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen vor Umweltzerstörung schützen, sowie Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen, um der heutigen und zukünftigen Weltbevölkerung ihre Lebensgrundlage dauerhaft zu sichern.

Für unsere Schule, die sich Nachhaltigkeit als Mitglied im Club of Rome auf die Fahne geschrieben hat, ist das Thema also ideal. Die SDGs beschäftigen sich mit Nachhaltigkeit in allen ihrer Dimensionen. Ziel ist eine Balance zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Faktoren zu finden – ebenfalls das maßgebliche Ziel des Club of Rome. Dabei steht bei unserem Thema
The sustainable ocean“ das Meer ganz im Vordergrund. Das Meer, mit dem wir uns in Kiel und auch durch die Lage unserer Schule direkt am Wasser, natürlich besonders verbunden fühlen. Im Laufe unseres Projektes stellen wir uns also der Frage, wie der nachhaltige Ozean der Zukunft aussehen kann und wie die SDGs als internationale Ziele verwirklicht werden können.

 

Doch bevor wir mit der eigentlichen Arbeit am Thema beginnen konnten, fielen einige administrative Aufgaben an. So wollten wir zum Beispiel die ersten sonnigen Tage des Jahres nutzen um unsere Portraitfotos zu schießen. Da unsere Schule direkt am Strand und nahe des Fähranlegers Friedrichsort bot dieser sich perfekt als Kulisse für unsere ozeanbezogene Arbeitsgruppe an.

 

Allerdings befanden sich neben sechs hochmotivierten Landsäugetieren zufällig noch zwei Meeressäuger im Blickfeld. Die beiden Delfine „Selfie“ und „Delfie“, die erst letztlich in der Flensburger Förde aufgetaucht waren wurden nun mehrfach in Kiel und Friedrichsort gesichtet. Unter anderem von uns. Wir verlängerten das Fotoshooting deshalb noch etwas um die rund 500m entfernten Tiere bestmöglich ablichten zu können und kamen so mit Fotobeweis zurück in unsere Klasse, die daraufhin 20 min Zeit des Matheunterrichts fürs „Dolphin-Watching“ bereitgestellt bekam.

 

Unser Fazit zu diesem Schultag: Wir müssen uns doppelt anstrengen, denn auch „unsere“ Delphine sind von der Entwickelung der Meere betroffen. Eine neue Motivation unserer Gruppe ist jetzt auch für Selfies und Delfies Zukunft zu sorgen.

 

Das YES!-Team der Lernwerft 2016